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Dionysos, der griechische Gott des Weines, der Freude und Fruchtbarkeit – bei den Römern trägt er den Namen Bacchus – hat eine Bildwelt hervorgerufen, die vielfältiger und faszinierender nicht sein könnte. Es ist der Reiz der Grenzüberschreitung, das Unheimliche und Wilde, dessen schöpferische Macht seither die Begeisterung der Künstler hervorgerufen hat. Sein Antlitz, seine Geschichte, sein religiöser Mysterienkult faszinieren seit der Antike bis heute. Die kultische Verehrung steht für Lebenssucht und Weltflucht, Seligkeit und Entrückung, wobei er durch seine irdische wie göttliche Herkunft den Menschen stets zugänglicher war als die fernen Götter des Olymps.