mars
Dieser wurde im Rahmen der Fürstenabfindung 1924 an den Familienverein »Haus Wettin« abgegeben und gelangte so in den Kunsthandel und schließlich in den Besitz der Bayer AG in Leverkusen. Ein Akt gesellschaftlichen Engagements ermöglichte es nun den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, den Mars zurück zu erwerben und somit die vier Statuetten Giambolognas, die zu den schönsten und frühesten datierbaren Kleinbronzen des berühmten Florentiner Bildhauers zählen, wieder zu vereinen.
Die glückliche Rückkehr dieses kulturgeschichtlich für Sachsen so bedeutenden Kunstwerks bietet nun die Gelegenheit, Aufmerksamkeit auf ein hochbedeutendes Denkmal zu lenken, das es wahrscheinlich ohne die Anregung durch das »Fürstengeschenk von 1587« in dieser Form nicht geben würde. Die vier exquisiten Kleinbronzen von Giambologna beindruckten Christian I. offenbar so stark, dass er die Grablege seiner Ahnen im Freiberger Dom mit Bronzeskulpturen ausstatten lassen wollte. Der sächsische Hofarchitekt Giovanni Maria Nosseni wurde daher umgehend nach Florenz gesandt, wo es ihm gelang, den Giambologna-Schüler Carlo di Cesare del Palagio (1538–1598) anzuwerben, der von 1590–1593 im Ostchor des Freiberger Doms die prachtvolle Grabkapelle der Wettiner mit 13 lebensgroßen Bronzefiguren ausführte.