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Seine konzeptuelle Arbeiten sind Reflexionen über Grundthemen der Bildhauerei. So präsentiert er beispielsweise Gusskanäle, die beim Entstehungsprozess von Bronzeplastiken als Abfallprodukte entstehen. Die Visualisierung von nicht Sichtbarem spielt dabei eine besondere Rolle. Für seine Ausstellung im Albertinum kombiniert Johannes Wald zwei Werke. „Pedestal for a Muse“ greift den Mythos der Musen als Inspirationsquelle für Künstler auf und schafft damit einen Bezug zu den antiken Werken der Skulpturensammlung. Doch die Muse in der Arbeit des Künstlers ist nicht anwesend. Sie hinterlässt lediglich ihre leere Schlafstätte, eine Art Platzhalter für eine Skulptur, die möglicherweise auch im Inneren des unbehauenen Gesteinsblocks gegenüber ruht, die ohne die Muse jedoch nicht geschaffen werden kann. Die Hoffnung auf ihre baldige Wiederkehr findet ihren Ausdruck in einem lyrischen Text wieder, der als Hommage an die Laune der Muse verstanden werden kann.